➡Antrag: Bahnhofsgebäude Neubeckum: Sachstandsbericht im zuständigen Fachausschuss abgeben / Vereinbarung bereitstellen / weitere Handlungsoption prüfen-entwickeln

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Gerdhenrich,

beim Stadtfest Neubeckum 2025 haben die „Bahnhofsretter“ erneut das Bewusstsein der Bürgerschaft für das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude geschärft und in der zentralen Empfangshalle über ihre Absichten und Planungen informiert bzw. sich mit den Besuchern ausgetauscht.

Die ehrenamtliche Initiative „Bahnhofsretter“ – seit dem 01.03.2023 eine Abteilung des Heimatvereins Neubeckum e. V. – steht bereits seit längerer Zeit in Kontakt mit dem Angebot „Initiative ergreifen“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung des Landes NRW. Die Bahnhofsretter sind bereit, eine Nutzungskonzeption in Abstimmung mit der Stadt zu entwickeln und die Idee eines Bürgerbahnhofs weiter voranzutreiben. Aus ihrer Sicht besteht ein Raumbedarf für verschiedenartige Aktivitäten von Vereinen, Institutionen, Gruppen und Privaten, der durch die Einrichtung eines Veranstaltungsraums und Treffpunkts in der ehemaligen Empfangshalle gedeckt werden könnte.

Sollte sich aus dem Projektansatz „Initiative ergreifen“ eine konkrete Nutzungsperspektive für das Bahnhofsgebäude ergeben, kann diese im Rahmen der weiteren Prüfung aufgegriffen werden, so lautete die letzte Botschaft der Fachverwaltung im Zuge von Fachausschussberatungen. Des Weiteren wurde in Aussicht gestellt bzw. kommuniziert, dass die Stadt für Strom und Wasser sorgt und den Bahnhofsrettern eine Vereinbarung angeboten habe, die es auch anderen Vereinen und Institutionen ermöglicht, den Bahnhof zu nutzen.

Die FWG-Fraktion begrüßt ganz ausdrücklich das Projekt Bürgerbahnhof Neubeckum und fordert vor dem aufgezeigten Hintergrund einen aktuellen Sachstandsbericht im zuständigen Fachausschuss ein. Sie will wissen, wie sich der aktuelle Sachstand bei der Nutzungsvereinbarung/Nutzungskonzeption darstellt. Außerdem bittet die FWG um Bereitstellung der den Bahnhofsrettern zur Unterschrift angebotenen Vereinbarung.

Die FWG treibt zudem auch die Sorge um, dass die Stadt Beckum langfristig bei dem Gebäude mit einer lokalen Lösung nicht weiterkommen könnte. Vor diesem Hintergrund bringt sie hiermit nachfolgende Handlungsoption ein:

Im Ruhrgebiet haben sich verschiedene alte Industriestandorte über den LWL zu einer Route der Industriekultur vernetzt, bespielen diese und entwickeln sie gemeinsam weiter. Ein ähnliches Konzept würde nach Auffassung der FWG auch mit dem „Zementrevier“ möglich sein. Nirgendwo in Deutschland ballen sich der Kalksteinabbau und die Zementindustrie auf so engem Raum wie zwischen Ennigerloh, Beckum, Erwitte und Paderborn. Die Entwicklung dieses Kalk- und Zementrevieres korrespondiert dabei historisch unmittelbar mit Aufstieg des Ruhrgebietes und besonders der Eröffnung der Köln-Mindener Eisenbahn. Ein wesentlicher Ankerpunkt dieser Entwicklung war der Haltepunkt „Werl“, heute Neubeckum, an der Eisenbahnlinie Köln-Minden.

An der Seite des Kalk- und Zementabbaus und dessen Verarbeitung, hat sich zudem eine der interessantesten Maschinenbauregionen Deutschland entwickelt.

Wenn sich unsere Region, beginnend mit Ennigerloh und Neubeckum/Beckum, vernetzen würde, könnte man das Zementrevier zusammen mit dem LWL Stück für Stück kulturhistorisch entwickeln und mit der Industriekultur des Ruhrgebietes vernetzen. Der Bahnhof Neubeckum, gelegen an der Eisenbahnstrecke Dortmund-Bielefeld, könnte ein toller Einstieg in dieses Revier sein.

Wir fordern die Verwaltung hiermit auf, mit den anderen Kommunen im Zementrevier und dem LWL in Kontakt zu treten und etwas Gemeinsames auf den Weg zu bringen. Eine diesbezügliche Rückmeldung im Zuge der Haushaltsplanberatungen zum Etat-Entwurf 2026 wäre aus unserer Sicht zielführend.“

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