Antrag: Maßnahmen der Verkehrsberuhigung Holtmarweg auf den Prüfstand stellen
(…) In seiner Sitzung am 9. Juni 2022 hat der Ausschuss für Bauen, Umwelt, Klimaschutz, Energie und Vergaben unter dem Tagesordnungspunkt 6 – öffentlicher Teil: „Verkehrssituation am Holtmarweg“ (Vorlage: 2022/0186) mehrheitlich beschlossen: “Der Beschluss des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Energie und Vergaben vom 26.06.2019, den Holtmarweg zukünftig als Tempo 50-Bereich auszuweisen, wird aufgehoben. Die als Anlage 2 zur Vorlage beigefügte Planung zum Einbau einer Fahrbahnschwelle und eines Betonkegels wird testweise für ein halbes Jahr umgesetzt.“
Vor dem Hintergrund, dass der Einbau einer Fahrbahnschwelle und eines Betonkegels nach Ablauf der Testphase auf den Prüfstand gestellt werden wird, beantragt die FWG-Fraktion hiermit:
- Die Verwaltung möge das Gespräch mit den unmittelbar angrenzenden Anwohnern suchen, um deren Expertise: Erfahrungen/Erfordernisse/Vorschläge mit Blick auf die vorgenommenen Einbauten mit in die Analyse einfließen lassen zu können.
- Der zuständige Fachausschuss möge vor einer weiteren Befassung mit der Verkehrssituation am Holtmarweg/Sachsenstraße einen Ortstermin durchführen, um sich vor Ort zu informieren und das Gespräch mit Anwohnern zu führen.
- Der nicht neu ausgebaute Bereich des Holtmarwegs ist ebenfalls dauerhaft als Tempo 30-Zone ausgewiesen worden. Aufgrund der regelmäßig einmündenden Seitenstraßen wird hier derzeit von der Verwaltung geprüft, ob in diesem Teilstück ebenfalls Einbauten notwendig sind. Aus Sicht der FWG ist es nicht ausreichend sich mit nur einem Teilbereich zu beschäftigen, wenn an anderen Stellen, wie beispielsweise der Kreuzung an der Frankenstraße, die Einsicht durch zu eng parkende Fahrzeuge behindert wird. Daher schlägt sie beispielhaft „Freiburger Kegel“ mit Bodenmarkierungen oder andere möglicherweise nachhaltige Lösungen vor. Im Allgemeinen sind auch mehr Bodenmarkierungen und Beschilderungen notwendig. Die Verwaltung möge die Ergebnisse ihrer diesbezüglichen Prüfung bzw. ihre Maßnahmenplanung vorstellen.
- Auch die Seitenstraßen am Holtmarweg, wie exemplarisch aufgezählt die Frankenstraße und die Sachsenstraße, mögen unter den Punkten Geschwindigkeit und Einsicht in den Straßenverkehr im Kreuzungsbereich berücksichtigt werden.
- Die Stadtverwaltung möge die Sinnhaftigkeit einer(s) Ausweisung(-baus) des Holtmarwegs als Fahrradstraße prüfen. An Verkehrsteilnehmern die mit dem Fahrrad beispielsweise stadtaus- bzw. –einwärts und/oder in Richtung Nahversorgungszentrum unterwegs sind, mangelt es nun wirklich nicht. Auch könnte eine solche Fahrradstraße für den Schülerverkehr nachhaltig sein-insbesondere dann, wenn sie bis zum Werseweg angelegt werden würde.
In Bezug auf die beabsichtigte Wirkung der aktuell eingebauten Fahrbahnschwelle und eines Betonkegels: Einhaltung Tempo 30 ist die FWG der Auffassung, dass das Ziel nicht erreicht werden wird. Die Fahrbahnschwelle ist zu flach angelegt und erfordert daher keine Einhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeit. Sie müsste deutlich erhöht werden, um eine solche Wirkung zu erzeugen. Des Weiteren stellt sich die Frage, warum gerade dieser Standort – unmittelbar vor einem Wohnhaus –gewählt worden ist, obwohl doch auch andere Standorte vorhanden sind, wo Anwohner eben nicht durch die entstehende Geräuschkulisse beim Überfahren der Fahrbahnschwelle – insbesondere bei Lkw und Pkw mit Anhänger – in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch sieht die FWG die Notwendigkeit, weitere Betonkegel und Fahrbahnschwellen einzubauen, um eine nachhaltige Verkehrsberuhigung sicherzustellen. Außerdem ist es sinnvoll mehr als nur eine Lösung zur Temporeduzierung umzusetzen, da nach einer Bodenschwelle das Beschleunigen auf der Straße bereits wieder beginnt und kaum ein positiver Effekt erzielt wird. Auch eine wirksamere Bodenschwelle wie die an der Annecke-Straße würden bereits einen deutlicheren Effekt erzielen können, da dann auch SUVs und Lkws ihre Geschwindigkeit reduzieren müssten. Die bisherigen Maßnahmen (Einbauten) reichen keinesfalls aus.
Bei einem Ortstermin am 16. September haben sich Mitglieder der FWG-Fraktion vor Ort informiert und mit Anwohnern ausgetauscht. Dabei ist allen Anwesenden nachdrücklich vor Augen geführt worden, welch eine hohe Verkehrsfrequenz auf dem Holtmarweg vorhanden ist. Es liegt die Vermutung nahe, dass der Verkehr mit Fertigstellung der Wohnbebauung auf dem ehemaligen Schlachthofgelände noch weiter zunehmen wird. Auch deshalb gibt es aus Sicht der FWG dringenden Handlungsbedarf, eine nachhaltige Verkehrsberuhigung auf dem gesamten Holtmarweg vorzunehmen.
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